Einführung Elke Suhr, 2018 Anlass
meiner Auseinandersetzung mit dem Symbol des Pfeiles
war eine tiefe Lebenskrise, aus der ich mich
herausarbeiten konnte, nachdem ich erkannt hatte, dass
es für mich notwendig ist, eigene Ziele zu setzen,
mich zu individualisieren, also nicht nur fremden
Anforderungen nachzukommen.
Ich entdeckte die Texte C.G. Jung's, in denen er u.a. erläutert, dass die Ganzheit einer Person sich entfalten kann, wenn sie nicht nur drei, sondern vier gegensätzliche Qualitäten in sich zu vereinigen weiß, sich damit aber nicht isoliert, sondern personiert, also durchklingend wird. Diese gegensätzlichen Qualitäten sind nach Jung die alten aristotelischen Elemente Feuer (Wille), Erde (Handlung), Wasser (Fühlen) und Luft (Denken, Geist). Mithilfe bestimmter Testverfahren erkannte ich, dass ich das Element Feuer zu wenig lebte. Um dieses Defizit zu tilgen, setzte ich mich mit der Kulturgeschichte des Pfeiles auseinander, welcher nach C.G. Jung als eines der Symbole für den menschlichen Willen gilt. Ich schrieb einen Text dazu, und präsentierte diesen an verschiedenen Orten als Performanze, was ich auf den folgenden Seiten dokumentieren möchte. |
Da mir in der Folge deutlich
wurde, dass es nicht reicht, ganz abstrakt zu
wollen, sondern dass die positive Feuerkraft erst
ihre Wirkung zeigt, wenn ein was, ein
konkretes Ziel angepeilt wird, gründete ich 2001
einen Ausstellungsraum mit dem Namen
EINSTELLUNGSRAUM, dessen Sprecherin ich bis heute
bin.
Der EINSTELLUNGSRAUM, der seit 2002 als Verein geführt wird, www.einstellungsraum.de macht es sich zur Aufgabe, die Automobilität, die das Feuerprinzip, den Pfeil, im Übermaß präsentiert, mit den Augen von Künstler*innen zu betrachten und insofern an Gleichgewichten zu arbeiten, d.h. ein Durchklingen immer wieder anzustreben. |
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