www.taz.de 04.09.2011

Elke Suhr, Künstlerin im Interview.
Das Interview führte Petra Schellen, taz-nord.

"Ich war dem Sog selbst erlegen"

Ihr "Einstellungsraum für Kunst im Straßenverkehr" diskutiert das Wesen und die Folgen der Automobilität.
Dass Elke Suhr das an einer der am stärksten befahrenen Straßen Hamburgs tut, ist eigentlich eher Zufall - aber es hilft.

Foto Miguel Ferraz                           

"Es müsste wohl am ehesten ,Feldforschung' heißen": Elke Suhr betrachtet den vorbeibrandenden Verkehr.  Bild: Miguel Ferraz

taz: Frau Suhr, ist Ihre Auto-Galerie in einem ehemaligen Blumenladen ein Politikum? Ein verspäteter Flower-Power-Ansatz beispielsweise?

Elke Suhr: Nein, sicher nicht. Dass ich diesen Ort gewählt habe, noch dazu an dieser stark befahrenen Straße, war eher Zufall. Ich wohne hier um die Ecke und suchte einen Ort, an dem ich eigene Arbeiten zu dem Thema ausstellen konnte. Da sah ich, dass das Ladenlokal frei wurde. Es war nicht teuer und gefiel mir mit seinen schön geschwungenen Blumen-Podesten. Und mit der Vermieterin - einer schon über 80-jährigen Blumenhändlerin - verstand ich mich sofort. Sie schätzte mich als Mieterin, und so bin ich geblieben. Abgesehen davon: Eine Auto-Galerie ist es ja gar nicht. Es ist ein "Einstellungsraum für Kunst im Straßenverkehr".

Zielen Sie damit ab auf ein Statement für oder gegen das Auto?

back
next