Foto: Elke Suhr

K Ü N S T L E R H A U S   S O O T B Ö R N

OVERCOMING THE EMBRASURE
Elke Suhr

Malerei, Zeichnung/Installation

Eröffnung: Freitag, 12.11.2021 um 19 Uhr

Einführung: Dr. Thomas J. Piesbergen

Ausstellung: 13  – 28.11.2021

Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 15 - 18 Uhr

Die Ausstellung findet unter den aktuellen Coronaregeln statt.

 




Bewerbung Sootbörn 2021
Wie dem Titel zu entnehmen ist, würde ich gern im Ausstellungsraum des KH Sootbörn 2021 Zeichnungen und Malerei zeigen. Vom Eingang in den Raum hinein sollten Stellwände in den Raum eingefügt sein, - wenn möglich ca. 250cm hoch -, die konisch aufeinander zulaufen, sodass sie an Ausbuchtungen einer Schießscharte in mittelalterlichen Mauern erinnern. Anders als im historischen Vorbild zur Abwehr der Feinde sollen an diesen konisch horizontal zulaufenden Wänden Zeichnungen hängen (ich habe ca. 76 Stück je A4), die für das „Schwarz“, das „Pech“ stehen, was im Mittelalter aus diesen Scharten auf die Feinde gekippt wurde. Meine Zeichnungen entstanden in einer Lebenskrise lange vor Corona, welche mich in eine innere Dunkelheit versinken ließ. Ich beziehe mich dabei auf den Satz am Ende Eures Konzeptes: Welches Gesicht offenbart sich uns im Spiegel, wenn Schilde und Maske nach  dem Angriff (z.B. durch die Schießscharte) niedergelegt werden?

In meiner Krise wurde mir deutlich, dass mein Gesicht selbst ja schon eine Maske ist, wenn ich blinzelnd wahrnehme, dass mein Ich aus den Pupillen von innen nach außen starrt, sodass das Auge selbst, die Haut darum herum schon ein Außen wird. Insofern zeige ich Gesichter als ein Außen, das vom biologischen Schema abweicht, vielmehr wie ein Relikt in die dunkle Verzweiflung gezogen die Tendenz hat, sich zu verflüchtigen, oder zum Cluster aufsteigender Widerstandsbalken zu verkleben. Anregend dabei waren 100-fach vergrößerte Fotos von Insekten, die ihr kurzes gefährdetes Leben mit einer komplizierten Persona-Maske verbringen, auch wenn sie nur wenige Tage leben.

Am Ende der „Scharten“-Wände soll sich der Raum öffnen und den Blick auf das Gegenüber frei geben. Ich möchte dort an der Stirnwand Malerei je 125 x125 cm groß zeigen aus den Jahren 2013 und 2015, die nach Überwindung meines Abgrundes von Verzweiflung, projizierter Feindschaft und Misstrauen geklärte Aspekte von Seinszusammenhängen präsentiern.
Elke Suhr, Juli 2020.

Einführung: Dr. Thomas J. Piebergen
Dokumentation                                                              Vernissage
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